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So behalten Sie im Sommer einen kühlen Kopf – mit Yoga

Aktualisiert: 24. Juli

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Hitzewelle, schwüle Luft und Schlafprobleme? Wenn die Temperaturen steigen, sehnen sich viele Menschen nach Abkühlung – körperlich und mental. Yoga bietet eine ganzheitliche Methode, um im Sommer entspannt, fokussiert und ausgeglichen zu bleiben. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Yoga im Sommer einen kühlen Kopf bewahren – durch passende Atemtechniken, Asanas, Meditation und Ernährungstipps.


Warum uns der Sommer so zusetzt

Wenn die Sonne brennt und das Thermometer über 30 Grad klettert, ist das für den Körper purer Stress. Die Hitze bringt unseren Kreislauf durcheinander, wir schlafen schlechter, schwitzen mehr und fühlen uns häufig gereizt oder ausgelaugt. Auch geistig leiden wir unter den hohen Temperaturen – Konzentration, Geduld und innere Balance lassen nach.

Hier kommt Yoga ins Spiel. Die uralte Praxis aus Indien basiert auf dem Gleichgewicht von Körper, Geist und Atem – und genau das brauchen wir im Sommer besonders. Mit gezielten Übungen können Sie die Hitze nicht nur besser ertragen, sondern sogar genießen.


Wie Yoga im Sommer wirkt

Yoga wirkt auf mehreren Ebenen:

  • Körperlich: Bestimmte Asanas (Yogahaltungen) helfen, den Körper zu kühlen und Spannungen zu lösen.

  • Energetisch: Atemübungen wie Sitali oder Chandra Bhedana reduzieren das innere Feuer (Pitta) und fördern das Gleichgewicht.

  • Mental: Meditation und Achtsamkeit beruhigen den Geist und helfen, Reizüberflutung oder Hitzewut zu vermeiden.

Die traditionelle Ayurveda-Lehre, mit der Yoga eng verbunden ist, spricht im Sommer vom dominanten „Pitta-Dosha“, das mit Feuer und Hitze assoziiert wird. Ziel ist es, Pitta zu harmonisieren und nicht zusätzlich anzuheizen – genau das erreichen wir mit „kühlendem Yoga“.


1. Atemübungen für Abkühlung und Klarheit

Sitali Pranayama (die kühlende Atmung)

Sitali bedeutet „kühl“ – und genau das ist die Wirkung dieser einfachen Atemtechnik.

So geht's:

  1. Setzen Sie sich aufrecht hin.

  2. Rollen Sie die Zunge wie ein Röhrchen (wenn das nicht geht: Zunge flach hinter die Zähne legen).

  3. Atmen Sie langsam durch die gerollte Zunge ein.

  4. Schließen Sie den Mund und atmen Sie durch die Nase aus.

  5. Wiederholen Sie das Ganze 10–15 Mal.

Wirkung:Diese Technik senkt die Körpertemperatur, beruhigt den Geist und hilft bei Reizbarkeit oder Hitzewallungen.

Chandra Bhedana Pranayama (Mondatmung)

Während die rechte Nasenöffnung dem „Sonnennerv“ entspricht (erwärmend), steht die linke für den „Mondnerv“ (kühlend).

So geht’s:

  1. Verschließen Sie die rechte Nasenöffnung mit dem Daumen.

  2. Atmen Sie tief und langsam durch die linke Nasenöffnung ein.

  3. Schließen Sie die linke Nasenöffnung mit dem Ringfinger und atmen Sie durch die rechte aus.

  4. Wiederholen Sie dies für 5–10 Minuten.

Tipp: Diese Übung ist besonders am Abend ideal, um zur Ruhe zu kommen und den Schlaf zu fördern.


2. Yoga-Übungen, die den Körper abkühlen

Nicht jede Yoga-Praxis ist im Sommer sinnvoll. Power-Yoga oder schweißtreibende Flows können das Feuer zusätzlich anheizen. Besser sind ruhige, langsame Sequenzen mit kühlenden, öffnenden Asanas.

Empfohlene Sommer-Asanas:

1. Mondgruß (Chandra Namaskar)

Der „kleine Bruder“ des Sonnengrußes wirkt ausgleichend und kühlend. Ideal am Abend oder bei Sonnenuntergang.

2. Vorwärtsbeugen (z. B. Paschimottanasana)

Vorbeugen wirken beruhigend auf das Nervensystem und helfen bei innerer Hitze.

3. Kindhaltung (Balasana)

Eine entspannende Haltung, die Erdung schenkt und Hitze aus dem Kopfbereich ableitet.

4. Froschhaltung (Bhekasana) & Happy Baby (Ananda Balasana)

Diese Hüftöffner fördern den Energiefluss und helfen, aufgestaute Emotionen loszulassen.

5. Beine-an-der-Wand-Haltung (Viparita Karani)

Diese passive Umkehrhaltung wirkt regenerierend, reduziert Hitzestau und entlastet die Beine.


3. Meditation & Achtsamkeit bei Sommerstress

Der Sommer bringt oft äußere Reize im Überfluss: laute Straßen, Hitze, Reisen, viele soziale Aktivitäten. Umso wichtiger ist es, regelmäßig nach innen zu schauen und sich geistig abzukühlen.

Kurze Sommermeditation:

Dauer: 5–10 Minuten Ort: Ruhiger, schattiger Platz (z. B. unter einem Baum oder im kühlen Raum)

Anleitung:

  1. Setzen Sie sich bequem hin.

  2. Schließen Sie die Augen und beobachten Sie den Atem.

  3. Stellen Sie sich vor, wie mit jeder Einatmung kühle, klare Luft durch den Körper strömt.

  4. Mit jeder Ausatmung lassen Sie Hitze, Stress und Spannungen los.

  5. Optional: Wiederholen Sie innerlich das Mantra „Shanti“ (Frieden).

Achtsamkeit im Alltag:

  • Duschen Sie bewusst – spüren Sie, wie das Wasser Sie reinigt und erfrischt.

  • Essen Sie achtsam – bevorzugen Sie kühlende Speisen (dazu später mehr).

  • Vermeiden Sie Reizüberflutung – Smartphone, Lärm und Multitasking können den Sommerstress verschärfen.


4. Ernährung und Lebensstil: Yoga off the mat

Die Yogapraxis endet nicht mit der letzten Asana – sie setzt sich in Ihrem Lebensstil fort. Besonders im Sommer spielt die Ernährung eine zentrale Rolle für Ihr inneres Gleichgewicht.

Ayurveda-Tipps für heiße Tage:

  • Vermeiden Sie scharfe, frittierte oder sehr salzige Speisen.

  • Bevorzugen Sie kühlende Lebensmittel wie Gurken, Melonen, Blattgemüse, Kokoswasser, Minze, Joghurt.

  • Trinken Sie ausreichend, aber nicht eiskalt. Lauwarmer Kräutertee (z. B. Fenchel, Pfefferminze) ist besser als Eisgetränke.

  • Vermeiden Sie Alkohol und Koffein, sie wirken erhitzend und dehydrierend.

Tagesrhythmus anpassen:

  • Früh aufstehen, um die kühlen Morgenstunden zu nutzen.

  • Mittagshitze meiden, stattdessen Siesta oder ruhige Tätigkeiten.

  • Spaziergänge am Abend helfen beim Entspannen und Erden.


5. Der richtige Ort für Ihre Sommerpraxis

Der beste Platz für Ihre Yogapraxis im Sommer ist schattig, luftig und ruhig. Ideal sind:

  • Ein Platz im Park unter Bäumen

  • Ein kühler Raum mit offener Fensterfront

  • Eine Yoga-Terrasse bei Sonnenaufgang oder -untergang

Wichtig: Vermeiden Sie es, in direkter Sonne zu praktizieren – das schwächt den Kreislauf zusätzlich.


Bonus: Ätherische Öle & Naturhilfe zur Erfrischung

Neben Yoga gibt es einfache Helfer aus der Natur, die Ihre Sommerpraxis unterstützen:

  • Ätherisches Pfefferminzöl: Kühlend auf Stirn, Nacken oder in Duftlampen.

  • Lavendelöl: Wirkt beruhigend und schlaffördernd.

  • Rosenwasser: Erfrischt Gesicht und Geist – einfach aufsprühen.


Fazit: Mit Yoga gelassen durch den Sommer

Yoga bietet Ihnen alles, was Sie brauchen, um im Sommer körperlich und mental in Balance zu bleiben: kühlende Atemübungen, entspannende Asanas, mentale Klarheit durch Meditation – und einen Lebensstil, der auf Achtsamkeit und Natürlichkeit basiert. Statt gegen die Hitze zu kämpfen, lernen Sie, mit ihr im Einklang zu leben. So behalten Sie garantiert einen kühlen Kopf – und genießen den Sommer mit neuer Leichtigkeit.



 
 
 

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